Samstag, 10. Juli 2010

Kartoffeln mit Quark und Leinöl

Leichtes, erfrischendes Sommeressen mit Berliner Note.

Für mich persönlich ist es eine meiner Leibspeisen und ich könnte es das ganze Jahr über essen (und tue es auch) - trotzdem gab es dieses Essen in meiner Kindheit im Sommer häufiger als im Winter. Der kühle Quark macht es auch bei tropischen Temperaturen zu einem willkommenen Gaumenschmeichler.

Ich hab eben ein wenig recherchiert in Sachen Leinöl und auch Kartoffeln mit Quark und laut einer Quelle ist es eigentlich eine Spezialität aus dem Spreewald - das hat ein wenig an meiner Ehre gekratzt, wo ich doch immer dachte, es wäre ein traditionelles Berliner Gericht. Heute bei mir gibt es dennoch "meine" Berliner Version ;)


Man nehme für eine trotz 35° hungrige Sommerfreundin ...

2 mittelgroße Kartoffeln (mehlig kochend)
1 Päckchen Frühlingsquark (200 g)
1/2 kleine Zwiebel
nach Belieben frische Kräuter (bspw. Petersilie, Schnittlauch, Dill, ... )
etwas Paprikapulver
Pfeffer
Salz
1-2 EL Leinöl

Man zaubert ...

Die Kartoffeln kurz abwaschen und mit einem Küchenkrepp abreiben, dann mit Schale in den Kochtopf und mit etwas Salz wie Pellkartoffeln kochen. Das dauert etwa 20 Minuten ab dem Zeitpunkt, wenn das Wasser kocht - wenn man mit einem scharfen Messer ohne Widerstand hinein pieksen kann, sind sie gar.

Derweil die halbe Zwiebel sehr klein würfeln und gegebenenfalls die frischen Kräuter klein hacken. Den Frühlingsquark mit den Zwiebelwürfeln und den Kräutern vermengen und mit Paprikapulver (je nach Geschmack edelsüß oder rosenscharf), Pfeffer und Salz abschmecken.

Die garen Pellkartoffeln schälen und mit dem Kräuterquark und Leinöl servieren.

Wie man das Ganze dann am Ende auf dem Teller zusammenbringt, ist jedem Selbst überlassen. Mein Papa zum Beispiel schneidet die Kartoffeln klein, salzt diese nochmal extra und tränkt das Ganze in Leinöl - anschließend isst er immer eine Leinöl-Kartoffel mit etwas Quark. Ich hingegen veranstalte eine Art Kartoffel-Quark-Leinöl-Matsch, den sogar ein alter, zahnloser Opi noch essen könnte :D Meine Mama wiederum hat immer etwas Quark mit ein bisschen Leinöl vermischt und das dann ganz gesittet zu einem Stück Kartoffel gegessen - ich glaube, das ist die "normale" Variante. Jedem so wie es am Besten schmeckt ;)

Wer mag und die extra Kalorien nicht scheut, kann auch noch ein paar Butterflocken untermischen - passt hervorragend dazu!

Bon Appétit!

Ein paar Infos zu Leinöl ...

Wie schmeckt Leinöl?
Mmmmh ... schwer zu beschreiben, leicht ölig und nussig würd ich sagen ;) und lecker!

Was kann Leinöl?
Es ist ein Extra-Schlankmacher: Leinöl hat einen hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren, die zu 65% aus Omega-3-Fettsäuren bestehen und dadurch den Fettstoffwechsel aktivieren - wenn das mal nicht toll ist! ;)
Kombiniert man das Leinöl mit dem Quark, ergeben sich weitere Gesundeffekte - denn Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren verbinden sich zu hochwertigen Lipoproteinen. Diese wasserlöslichen Eiweißmoleküle verbessern die Sauerstoffaufnahme des Blutes und den Fettstoffwechsel in der Leber.

Wo bekommt man es zu kaufen?
Wenn man nicht gerade in Berlin oder Umgebung wohnt, kann es zu einer Herausforderung werden, Leinöl zu kaufen. Ich jedenfalls habe es in Baden-Württemberg und auch schon in Niedersachsen zum Teil vergeblich gesucht. Zum einen bekommt man Leinöl jedoch so gut wie immer im Reformhaus und in etwas besser sortierten Lebensmittelgeschäften (z. B. bei Rewe oder in größeren Edekas) gibt es oft auch Bio-Leinöl, welches manchmal zwischen den normalen Ölen wie Olivenöl und Co. steht und ab und zu auch in der Bio-Abteilung. Leinöl bekommt man in der Regel in kleineren Flaschen (so 100-250 ml) und da es sehr lichtempfindlich ist, sind die Fläsch'chen oft aus Braunglas.

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