Vor einer ganzen, ganzen Weile wurde ich gefragt, ob ich mal etwas zu Naturkosmetiksiegeln schreiben könnte. Da ich mich im Rahmen meiner Master Thesis intensiver damit beschäftigt habe, gibt es jetzt eine kleine Reihe dazu: heute etwas allgemeines, dann etwas zum BDIH-Standard, danach NATRUE und im Anschluss noch einige andere Siegel (z. B. ECOCERT und COSMOS). Abschließend vielleicht auch noch eine zusammenfassende Übersicht mit den "key facts" eines jeden Siegels - mal sehen :)
Naturkosmetik ist kein vom Gesetzgeber geschützter Begriff und es ist per Gesetz nicht genau definiert, was genau unter Naturkosmetik verstanden wird, welche Inhaltsstoffe erlaubt sind und welche verboten sind. Dennoch darf sich nicht einfach jede Kosmetik Naturkosmetik nennen. Das haben die Kosmetikhersteller in Zusammenarbeit mit Verbraucherverbänden sowie dem Bundesministerium für Gesundheit festgelegt. "Echte" Naturkosmetik unterscheidet sich von konventioneller Kosmetik durch die Wahl der Inhaltsstoffe. Bereits 1992/93 wurde eine erste Vereinbarung getroffen, die festgelegt hat, dass Naturkosmetik ausschließlich aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Naturstoffen bestehen darf und dass nur bestimmte Konservierungsstoffe eingesetzt werden dürfen. Bindend war diese Vereinbarung zwar nicht, aber sie bildet heute noch die Basis für andere Naturkosmetiksiegel wie den BDIH- oder NATRUE-Standard. In diesen Standards ist festgelegt, was in zertifizierter Naturkosmetik enthalten sein darf.
Naturnahe Kosmetik wird häufig von konventionellen Kosmetikherstellern entwickelt. Sie stellen konventionelle Kosmetik mit einem Anteil natürlicher Rohstoffe her und vermarkten sie als Naturkosmetik. Da sie das Wort "Naturkosmetik" jedoch nicht benutzen dürfen, verwenden sie Zusätze wie „die Pflanzen-Kosmetik“ (Yves Rocher), „von der Natur inspiriert“ (The Body Shop), „von Natur aus wirksam“ (Aok) oder „Pure & Natural“ (Nivea). Neben den verwendeten natürlichen Inhaltsstoffen, sind in diesen Produkten häufig auch noch eine Reihe an chemischen Konservierungsstoffen, Silikone und auch Bestandteile auf Mineralölbasis enthalten. Sie sind also nicht so natürlich wie es auf den ersten Blick scheint.
Naturkosmetik ist kein vom Gesetzgeber geschützter Begriff und es ist per Gesetz nicht genau definiert, was genau unter Naturkosmetik verstanden wird, welche Inhaltsstoffe erlaubt sind und welche verboten sind. Dennoch darf sich nicht einfach jede Kosmetik Naturkosmetik nennen. Das haben die Kosmetikhersteller in Zusammenarbeit mit Verbraucherverbänden sowie dem Bundesministerium für Gesundheit festgelegt. "Echte" Naturkosmetik unterscheidet sich von konventioneller Kosmetik durch die Wahl der Inhaltsstoffe. Bereits 1992/93 wurde eine erste Vereinbarung getroffen, die festgelegt hat, dass Naturkosmetik ausschließlich aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Naturstoffen bestehen darf und dass nur bestimmte Konservierungsstoffe eingesetzt werden dürfen. Bindend war diese Vereinbarung zwar nicht, aber sie bildet heute noch die Basis für andere Naturkosmetiksiegel wie den BDIH- oder NATRUE-Standard. In diesen Standards ist festgelegt, was in zertifizierter Naturkosmetik enthalten sein darf.
Naturnahe Kosmetik wird häufig von konventionellen Kosmetikherstellern entwickelt. Sie stellen konventionelle Kosmetik mit einem Anteil natürlicher Rohstoffe her und vermarkten sie als Naturkosmetik. Da sie das Wort "Naturkosmetik" jedoch nicht benutzen dürfen, verwenden sie Zusätze wie „die Pflanzen-Kosmetik“ (Yves Rocher), „von der Natur inspiriert“ (The Body Shop), „von Natur aus wirksam“ (Aok) oder „Pure & Natural“ (Nivea). Neben den verwendeten natürlichen Inhaltsstoffen, sind in diesen Produkten häufig auch noch eine Reihe an chemischen Konservierungsstoffen, Silikone und auch Bestandteile auf Mineralölbasis enthalten. Sie sind also nicht so natürlich wie es auf den ersten Blick scheint.
Kritisch wird es bei traditionellen "echten" Naturkosmetikherstellern. Nach dem NATRUE-Standard muss beispielsweise nur 75% der Marke zertifiziert sein, um das Siegel für die Produkte zu erhalten. Daher kommt erschwerend hinzu, dass selbst bei "echten" Naturkosmetikherstellern bis zu 25% nicht-zertifizierte Produkte im Sortiment sein können. Dennoch darf sich ein Produkt nur Naturkosmetik nennen, wenn es nach den Kriterien eine Naturkosmetiksiegels hergestellt wurde - selbst wenn es nicht mit einem solchen zertifiziert ist. Silikone, Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis oder schädliche Konservierungsstoffe sind in dieser unzertifizierten Naturkosmetik also ebenfalls nicht enthalten.
Quellen: eigene Fotos, Natrue 2012a.
Auf dem Bild hat jeweils das linke Produkt (Zitronenblüte-Aprikose-Spülung) keine Naturkosmetikzertifizierung, während das Produkt auf der rechten Seite (Vanilleblüte Mandarine Körperbutter) mit Natrue zertifiziert ist. Beide Produkte besitzen zwar das Label der Vegan Society, aber das sagt lediglich aus, dass bei der Herstellung keine tierischen Inhaltsstoffe verwendet wurden und kein Tier zu Schaden kam. Bei alverde kommt hier noch hinzu, dass auf dem unzertifizierten Produkt dafür geworben wird, dass sie "Deutschlands meistverkaufte, zertifizierte Naturkosmetikmarke" sind - als Zertifizierungsformen werden BDIH, NATRUE und ECOCERT genannt. Dass das entsprechende Produkt keines der Siegel besitzt, wird nicht erwähnt. Dennoch ist alverde nicht die einzige Marke, die nicht-zertifizierte Produkte im Sortiment hat. Die Haarpflege von lavera ist beispielsweise auch nicht zertifiziert, ebenso die Shampoos von Alterra.
Bio-Kosmetik ist hingegen eine besonders strenge Form von zertifizierter Naturkosmetik. Aber auch hier gibt es Unterschiede von Siegel zu Siegel. Nach dem NATRUE-Standard darf Bio-Kosmetik bspw. nur aus natürlichen Rohstoffen bestehen, die zusätzlich zu 95% aus biologischem Anbau oder Wildsammlungen stammen. Nach dem BDIH-Standard müssen für Bio-Kosmetik bestimmte Rohstoffe ausschließlich aus zertifiziert biologischem Ausgangsmaterial verwendet werden. Mit dem BDIH-Standard zertifizierte Produkte sind häufig gleichzeitig Bio-Produkte oder besitzen zumindest einen hohen Anteil an Bio-Inhaltsstoffen. Möchte ein Hersteller sein BDIH-zertifiziertes Produkt zusätzlich als Bio-Kosmetik ausweisen, muss der Bio-Anteil der verwendeten Inhaltsstoffe „im Verhältnis zu allen in Bioqualität verwendbaren Bestandteilen des Erzeugnisses mindestens 95%“ betragen. Zusätzlich muss aus der Liste der Inhaltsstoffe eindeutig erkennbar sein, welche Rohstoffe aus biologischem Anbau stammen und welche nicht. Das französischen Label ECOCERT sieht das nicht ganz so eng. Bei einer ECOCERT-Zertifizierung darf sich Naturkosmetik bereits „natural and organic cosmetic“ nennen, wenn zwar mindestens 95 % der Inhaltsstoffe natürlichem Ursprungs sind, aber davon dem Gewicht nach nur mindestens 10 % aus biologischem Anbau stammen.
Bei diesem ganzen Wirrwarr ist es nicht verwunderlich, wenn man nicht immer gleich den Überblick hat. Mein Tipp daher: im Zweifel nur Naturkosmetik mit Siegel kaufen, wenn man auf Naturkosmetik Wert legt. Diese sind i. d. R. auf den Produkten, zumindest aber auf der Umverpackung abgedruckt. Ich persönlich bevorzuge Produkte mit BDIH- oder NATRUE-Siegel, bei ECOCERT denke ich mir "besser als gar nichts" ;)
Quellen:
Beiersdorf AG (2012): Nivea. Gesichtspflege Pure & Natural, unter: http://www.nivea.de/Produkte/gesichtspflege/pure-and-natural [25.05.2012].
Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V. (BDIH) (2012): Bioauslobung, unter: http://www.ionc.info/index.php?id=15&L=0 [26.04.2012].
ECOCERT Group (Hrsg.) (2012): Natural and Organic Cosmetics, unter: http://www.ecocert.com/en/natural-and-organic-cosmetics [19.04.2012].
Henkel AG & Co. KGaA (2012b): Aok – von Natur aus wirksam, unter: http://www.aok-kosmetik.de/ueber-aok/ [25.05.2012].
Kasemir, M. (2009): Category Management für Naturkosmetik. Vermarktungspotenziale für den deutschen Markt, Hamburg.
NATRUE – The International Natural and Organic Cosmetics Association A.I.S.B.L. (Hrsg.) (2012a): Downloads. Das NATRUE-Logo, unter: http://www.natrue.org/de/meta/downloads/ [19.04.2012].
NATRUE – The International Natural and Organic Cosmetics Association A.I.S.B.L. (Hrsg.) (2012b): Unser Label. 3 Zertifizierungsstufen, unter: http://www.natrue.org/de/unser-label/3-zertifizierungsstufen/ [19.04.2012].
Throl, Christine (2011): Test Pseudonaturkosmetik. Kein Grünes Licht, in: Öko Test, o. Jg., H. 8, S. 42‑49.
Vegan Society (Hrsg.) (2012): Trademark Standards, unter: http://www.vegansociety.com/businesses/trademark/standards.aspx [24.04.2012].
Yves Rocher GmbH (2012): Yves Rocher – die Pflanzenkosmetik, unter: http://www.yves-rocher.de/control/dynpage/~struct=ARTICLE/~page=PFLANZENKOSMETIK [25.05.2012].