Ende September war es so weit und ich bin meinen insgesamt dritten Halbmarathon gelaufen. Während zwischen dem ersten und dem zweiten Halbmarathon über 10 Monate lagen, trennten Nummer zwei und drei nur 5 Wochen. Ich war gespannt, wie ich erneut abschneiden würde. Mein Ziel war auch nicht unbedingt, mich noch mal zu verbessern (wobei das natürlich toll gewesen wäre!), aber ich wollte es gerne wieder schaffen unter 2 Stunden zu bleiben.
Mein Training war in den 5 Wochen auch nicht mehr ganz so stringent. In der einen Woche war ich sowohl in Paris als am Wochenende auch auf Messe, zwischendrin war ich bei Mr. F oder er bei mir und ich musste mein Training irdendwie drum rum planen. In einer Woche war ich 5x laufen, in der nächsten nur 3 Mal. Ich glaube, in der Paris-Messe-Woche war ich sogar nur 2x laufen. Aber eigentlich war ich so gut trainiert, dass das nichts ausmachen sollte. Gefehlt haben mir ein bisschen die langen Läufe - nach dem HM im August waren das längste ~80 Minuten, die ich unterwegs war.
Der dritte Halbmarathon unterschied sich gewaltig von meinen ersten beiden Läufen. Es war ein kleiner Lauf mit insgesamt nur 57 Startern und davon nur 11 Frauen. Auch gab es zwar ein elektronisches Zeitmesssystem, aber dies hat nur den Zieleingang gemessen. Der Startschuss zählte für alle gleich. Demnach gab es auch keine Brutto- und Nettozeit. Immerhin stand ich beim Start in der ersten Reihe, so dass ich mir darum keine Sorgen machen musste ;-) Zudem ist mir aufgefallen, dass fast nur etwas professionellere Läufer am Start waren und viele sogar irgendeinem Verein angehörten. Bei den letzten beiden Halbmarathonen sind zu Beginn viele viel zu schnell losgeprescht, die nach einiger Zeit von ihren Kräften verlassen und somit langsamer wurden. Wenn man sich seine Kräfte besser einteilt, überholt man mit der Zeit so einige Läufer. Hier war es auch so, dass viele gleich zu Beginn schnell lospreschten, allerdings habe ich diesmal niemanden überholt - sie schienen das Tempo also halten zu können. Das fand ich erstaunlich und bewundernswert!
Halbmarathon"frühstück" |
Der dritte Halbmarathon unterschied sich gewaltig von meinen ersten beiden Läufen. Es war ein kleiner Lauf mit insgesamt nur 57 Startern und davon nur 11 Frauen. Auch gab es zwar ein elektronisches Zeitmesssystem, aber dies hat nur den Zieleingang gemessen. Der Startschuss zählte für alle gleich. Demnach gab es auch keine Brutto- und Nettozeit. Immerhin stand ich beim Start in der ersten Reihe, so dass ich mir darum keine Sorgen machen musste ;-) Zudem ist mir aufgefallen, dass fast nur etwas professionellere Läufer am Start waren und viele sogar irgendeinem Verein angehörten. Bei den letzten beiden Halbmarathonen sind zu Beginn viele viel zu schnell losgeprescht, die nach einiger Zeit von ihren Kräften verlassen und somit langsamer wurden. Wenn man sich seine Kräfte besser einteilt, überholt man mit der Zeit so einige Läufer. Hier war es auch so, dass viele gleich zu Beginn schnell lospreschten, allerdings habe ich diesmal niemanden überholt - sie schienen das Tempo also halten zu können. Das fand ich erstaunlich und bewundernswert!
Meine Begleitung bestand diesmal aus Mr. F, seinen Eltern und den zwei Familienhunden. Sie waren vor und beim Start mit dabei und spazierten mir dann auf der Strecke entgegen, so dass ich sie nach ca. 8 km noch mal sah. Danach sah ich sie leider erst wieder im Ziel. Es war schön Mr. F dabei zu haben. Er glaubt an mich und feuert mich an - da er meinen Trainingszustand ganz gut kennt, macht mir das immer Mut.
Zu Beginn lief es ziemlich gut, ich bin die ersten 5 Kilometer mit einem Schnitt von 5:00-5:15 min/km gelaufen und das obwohl ich bei Kilometer 3 ein bisschen Seitenstechen hatte. Danach wurde ich ein bisschen langsamer, weil ich das Gefühl hatte, ich hätte ein Steinchen im linken Schuh und es anfing zu drücken. Bei 52:49 min war ich bei Kilometer 10 - hier lag ich also im Schnitt immer noch bei ~5:25 min/km. Um die Halbmarathondistanz in unter 2 Stunden zu schaffen, muss mann durchschnittlich mindestens 5:40 min/km laufen. Ich lag zu dem Zeitpunkt also gut in der Zeit.
Die Strecke bestand aus einem Rundlauf mit 2 Runden. Die erste Runde waren ungefähr 11 Kilometer und die zweite Runde dann noch mal ~10 km. Während die erste Runde eigentlich ziemlich gut lief, war die zweite Runde ein Kampf. Das minimale Drücken im Schuh hatte sich zwischenzeitig zu einem Scheuern ausgeweitet. Auch drückte nicht mehr nur der linke Schuh, sondern nun auch noch der Rechte. Bei Kilometer 13/14 blieb ich stehen und habe versucht an meiner Socke rumzuzuppeln, damit es aufhört, aber das hat irgendwie gar nichts gebracht. Ich habe förmlich gemerkt, wie ich langsamer geworden bin und habe immer versucht, mir wieder mein Mantra "Ich kann das! Ich schaffe das!" vorzusagen, aber meine schmerzenden Füße rückten immer wieder in den Vordergrund und ich dachte bei jedem Schritt nur "AUA, AUA, AUA!" - bei Kilometer ~15 habe ich sogar ganz kurz überlegt, ob ich abbrechen soll. Hinzu kam, dass der Lauf durch zwei historische Stadtkerne ging und man in beiden Städten (beim Start und ca. bei Kilometer 5, 11 und 16) über holperiges Kopfsteinpflaster bergauf laufen musste. Während es die ersten Male noch einigermaßen ging, war es bei Kilometer 16 der Horror.
Was mir bei diesem Lauf besonders negativ aufgefallen ist, war, dass in der ersten Runde zwar jeder Kilometer - sogar jeder halber Kilometer! - mit einem Schild angezeigt wurde, aber leider nicht in der zweiten Runde. Nach Kilometer ~11 verlor ich ein bisschen den Überblick wo auf der Strecke ich mich gerade befand. Ich konnte es zwar ungefähr an den ersten Kilometern ableiten, aber die bedeuteten ja nicht automatisch, dass bei Kilometer 7 dann auch Kilometer 17 ist. Und falls das so gewesen sein sollte, wurde das nicht kommuniziert. In Berlin war das beispielsweise so, dass in der ersten Runde Kilometer 5 und 6 in der zweiten Runde ca. bei Kilometer 16 und 17 lagen.
Was mir bei diesem Lauf besonders negativ aufgefallen ist, war, dass in der ersten Runde zwar jeder Kilometer - sogar jeder halber Kilometer! - mit einem Schild angezeigt wurde, aber leider nicht in der zweiten Runde. Nach Kilometer ~11 verlor ich ein bisschen den Überblick wo auf der Strecke ich mich gerade befand. Ich konnte es zwar ungefähr an den ersten Kilometern ableiten, aber die bedeuteten ja nicht automatisch, dass bei Kilometer 7 dann auch Kilometer 17 ist. Und falls das so gewesen sein sollte, wurde das nicht kommuniziert. In Berlin war das beispielsweise so, dass in der ersten Runde Kilometer 5 und 6 in der zweiten Runde ca. bei Kilometer 16 und 17 lagen.
bergauf mit Kopfsteinpflaster - es war steiler als es hier aussieht! ;-) |
Mir war dann auch ziemlich schnell klar, dass ich die 2 Stunden wohl nicht schaffen würde. Ich habe zwischendrin immer wieder versucht, mich zusammen zu reißen und einfach weiterzulaufen, aber meine Füße taten mittlerweile so weh, dass es schwer zu ignorieren war. Der Zieleinlauf ging in der Altstadt bergab (immerhin etwas!) und Mr. F erwartete mich schon freudig. Er ist die letzten 100 m am Straßenrand mit mir mitgelaufen, hat mich angefeuert und gerufen, dass ich es noch schaffen kann. Ich bin dann bergab noch mal gesprintet (soweit dies noch möglich war) und habe die 2 Stunden nur ganz knapp verpasst. Im Ziel war ich so unendlich froh, es geschafft zu haben - ich habe durch den Abschlusssprint kaum Luft bekommen (talking about Hyperventilieren!), war gerührt weil Mr. F so mit mir mitgefiebert hat und musste ein bisschen meine Erleichterungstränen zurückhalten. Meine ersten, japsenden Worte waren allerdings:"Zieh mir die Schuhe aus! Schuhe aus, SCHUHE AUS!!" - ich konnte kaum noch laufen. Mr. F fand das im Nachhinein witzig (ist es vielleicht auch), aber in dem Moment wollte ich die Schuhe einfach nur so schnell wie möglich loswerden. Wir haben uns dann in einen Hauseingang gesetzt und ich habe mir meine Schuhe alleine ausgezogen. Mysteriöserweise waren gar keine Steinchen in meinen Schuhen - keine Ahnung, was da drückte. Ich bin dann auf Socken weitergelaufen - die Schuhe wollte ich nicht wieder anziehen. Was ich gleich sehr erstaunlich fand: ich hatte keinerlei Probleme, mich hinzusetzen. Das war neu, das ging bei den letzten Malen nämlich gar nicht.
Später unter der Dusche stellte ich fest, dass ich unter der linken Fußsohle 3 Blasen und rechts am Fuß an der Außenseite eine Blase hatte. Das war mir beim Laufen (im Sinne von Joggen) noch nie passiert. Auch hatte ich noch nie zuvor an der Fußsohle Blasen. Merkwürdig finde ich das vor allem, weil ich die gleichen Schuhe und sogar die gleichen Socken wie in Berlin anhatte! Nachdem es in Berlin nämlich mit dieser Socken-Schuh-Kombi so gut lief, wollte ich nichts riskieren - never change a running system! Tjo, Pustekuchen ...
Letztendlich bin ich dennoch ganz zufrieden mit meiner Leistung. Denn von meinen geschundenen Füßen mal abgesehen, habe ich es dennoch gut ins Ziel geschafft. Und dafür, dass ich zwischenzeitig das Gefühl hatte, meeega langsam zu sein, ist die Zielzeit doch noch ganz gut gewesen :) die 2 Stunden habe ich zwar ganz knapp verpasst (10 Sekunden - aaaargh!), aber ich war immer noch schneller als bei meinem ersten Halbmarathon und auch nur 1:17 min langsamer als bei dem letzten.
Einen klitzekleinen "Sieg" konnte ich dennoch verzeichnen. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich mich nach dem Zieleinlauf ziemlich gut hinsetzen konnte zum Schuhe ausziehen. Auch hinhocken ging und Treppen konnte ich auch ganz gut hoch und runter laufen. Ich hatte zwar am Tag danach und auch am zweiten Tag danach minimal Muskelkater, aber es war aushaltbar und an Tag 3 war der Spuk vorbei. Nach Halbmarathon 1 und 2 konnte ich die Tage danach kaum kreuchen und fleuchen, weil mir alles sooo weh tat - das war hier gar nicht der Fall :)
Für 2015 ist mein Ziel, es unter 1:55:00 Std. zu schaffen und noch konstanter zu laufen!
Mr. F überlegt schon, wie wir meinen Trainingsplan fürs nächste Jahr noch verbessern können :)
Ich freue mich drauf und bin froh über seine Unterstützung!
Ich freue mich drauf und bin froh über seine Unterstützung!
2 Kommentare:
Wenn man mal überlegt, dass du definitiv unter den zwei Stunden geblieben wärst, wenn du nicht angehalten hättest... ;) Ich finde es jedenfalls so oder so eine tolle Leistung, eben auch wegen dem etwas schwierigeren Geläuf und dem nur geringen Abstand zwischen HM 2 und 3.
Ich danke dir für deinen super lieben und motivierenden Kommentar! So habe ich das in der Tat noch nicht gesehen und es tut gut, es so zu sehen :)) es ändert zwar nichts an den 2:00:09, aber damit fühlt es sich besser an.
Ich hatte ein breites Grinsen im Gesicht, als ich deine Zeilen gelesen habe!
Alles Liebe,
Anni :))
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