Erstmal vorab: Ich habe keines von beidem aktuell vor! ;-) Das wird auch eher ein "Aufreger"-Blogpost. Also, ich habe nichts gegen das Heiraten und das Kinderkriegen. Vor allem letzteres würde ich gerne irgendwann angehen, nur noch nicht jetzt gleich und sofort. Dieser Blogpost geht eher darum, dass ich mittlerweile 31 Jahre jung sowie eine Frau bin und mein Umfeld langsam anfängt mir mit oben genannten Themen auf die Nerven zu gehen. Männer haben es da einfacher, glaube ich - zumindest Mr. F muss sich nicht ständig mit Fragen dazu abgeben.
Da lebt man als Paar sein Leben, lässt es sich gut gehen und genießt einfach die Zeit zu zweit. Man macht sich keinen Druck, was das Heiraten und Kinderkriegen angeht und dann kommt das Umfeld und fängt an von extern Druck aufzubauen. Es ist ja nicht so, dass wir nicht darüber reden und uns das miteinander nicht vorstellen könnten. Heiraten an sich, ist uns allerdings nicht so wichtig und das Kinderkriegen will wohl überlegt sein.
Ich bin mir bewusst, dass das Nachfragen nicht böse gemeint ist, aber es ist unangenehm. Es geht soweit, dass ich mir schon Gedanken gemacht habe, ob ich vielleicht "unnormal" bin, weil ich mit 31 noch kein Kind habe und das nicht sonderlich schlimm finde. Klar sind Frauen da von der Natur etwas unter Zugzwang und können nicht unendlich lange Kinder kriegen, aber mit 31 habe ich noch gut 10 Jahre Zeit für das Kinderthema (biologisch gesehen sogar noch länger!). Ganz unabhängig davon, dass nicht für alle Frauen Kinderkriegen DAS
Lebensziel schlechthin ist. Es soll sogar Frauen geben, die gar keine
Kinder haben wollen. Und hey, das ist ok! Außerdem gibt es bestimmt auch genug Paare, die es probieren und bei denen es nicht
(auf Anhieb) klappt. Das hängt man ja nicht gleich an die große Glocke und da können unbedachte Äußerungen auch weh tun. Ein bisschem mehr Diskretion würde da durchaus gut tun.
Bei mir im Büro hat im letzten Sommer eine Kollegin ein Baby bekommen und die zweite Kollegin hat gerade ganz aktuell einen süßen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Da wir noch eine recht junge Firma sind, waren das die ersten beiden Schwangerschaften und Babys sind natürlich immer ein freudiges Ereignis. Ich bin von den jungen Mädels die Älteste und daher kommen jetzt häufiger so Sätze wie "Na, dann bist du ja jetzt die Nächste!" und eine Kollegin hat zu einer anderen schon mal gesagt, dass es bei mir ja auch "langsam Zeit werden würde". Anfang November fing eine neue Kollegin bei uns an und an Tag 3 als sie mitbekommen hat, dass ich gerade 31 geworden war, hat sie mich ganz mitleidig gefragt, ob ich "auch noch irgendwann" eine Familie gründen will. Dafür, dass ich diese Frau eigentlich noch gar nicht kannte, fand ich diese Frage ziemlich persönlich. Es ist zwar oftmals nur so dahergesagt, aber da sich diese Art der Kommentare häufen, fängt es an mich zu nerven.
Beringt auch ohne Verlobung oder Trauschein ;-) |
Das Heiraten ist das nächste Thema. Zu meinem 30 Geburtstag bin ich mit Mr. F in den Urlaub gefahren und meine eine Kollegin war der festen Überzeugung, dass er mir einen Antrag machen würde - was sie auch mehrfach laut kundtat. Einerseits kenne ich Mr. F mittlerweile ein klitzekleines bisschen und andererseits - wie ich bereits oben schrieb - ist uns das Heiraten nicht so wichtig. Ich wusste, dass das sehr unwahrscheinlich sein würde. Wenn es so gewesen wäre, hätte ich mich natürlich mega gefreut, aber ich warte nich darauf oder "erwarte" es gar. Im letzten Herbst bin ich einen Dienstagabend erst spät bei Mr. F angekommen und war fix & foxy. Er war ein wahrer Schatz und hat für uns Sushi bestellt und später hat er mich noch gefragt, ob wir Champagner trinken wollen (den hatte er noch von seinem Geburtstag). Der Kommentar in unserer Arbeits-Whats-App-Gruppe daraufhin war:"Und die Antwort auf die nächste Frage lautet JA!" - ich fand's ja ziemlich witzig, aber guess what?! Wir gönnen uns auch einfach mal an einem ganz normalen Dienstag Sushi und Champagner! Montags gehe ich immer zum Zumba und nehme eine Bekannte mit, da sie nicht Auto fahren kann und bei mir auf dem Weg zum Zumba wohnt. Als wir uns ein paar Wochen nicht gesehen hatten (ich war im Urlaub, dann war Zumba-Sommerpause, dann war sie im Urlaub), fragte sie mich mit säuseligem Unterton, ob es bei mir was "Neues" geben würde. Damit meinte sie auch einen eventuellen Hochzeitsantrag und nicht, ob ich befördert wurde oder sonstige positive Entwicklungen. Sie hat mich auch schon einmal eher mitleidig gefragt, ob ich auch noch irgendwann heiraten und Kinder haben möchte. Dieser mitleidige Ton nervt mich ja am meisten ;-) nur weil es (noch) nicht so weit ist, heißt das ja nicht, dass man es prinzipiell ablehnt!
Zudem bin ich aktuell ein wenig von den Hochzeitsplanungen in meinem Umfeld genervt. Ich habe das Gefühl, dass es (vor allem den Bräuten) darum geht, die größte, tollste, beste Hochzeit zu planen. Dass die Hochzeitsfeier das Allerwichtigste überhaupt ist. In meinem Verständnis geht es doch darum, dass 2 Menschen ihr Leben miteinander verbringen wollen und dass man diese Liebe und das Versprechen, das man an dem Tag einander gibt, feiern sollte. Die Hochzeit ist nicht der Höhepunkt, sondern "nur" der Beginn für ein gemeinsames Leben als Mann und Frau. Es gibt dabei wichtigeres als die perfekte Feier. Und ein Heiratsantrag ist oftmals nur der Startschuss, um endlich, endlich mit dem Hochzeitsplanen beginnen zu dürfen. Kann man einen Antrag nicht auch erstmal alleine würdigen? Da ist ein Mann, der einen genug liebt, dass er einen heiraten möchte. Dieser Mann kann sich vorstellen, den Rest seines Lebens mit einem zu verbringen. Was für eine wundervolle Geste! Die Verlobung sollte (meiner Meinung nach) auch erstmal für sich alleine stehen bleiben dürfen. Und hier die größten Neuigkeiten: Dank der Emanzipation können sogar die Frauen den Männern heutzutage Heiratsanträge machen. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu romantisch fürs heiraten, wie es oftmal betrieben wird ;-)
Und jetzt lehne ich mich noch etwas weiter aus dem Fenster: Man kann auch Kinder kriegen OHNE verheiratet zu sein! Denn vielfach wird auch geheiratet, um Kinder zu bekommen. Natürlich macht es viele Dinge einfacher, wenn man verheiratet ist, wenn man ein Kind haben möchte. Aber nur zu heiraten, um Kinder zu kriegen, finde ich schon wieder ziemlich "unromantisch". Auch das "noch schnell mit dickem Bauch heiraten" finde ich doof. Ich habe Mr. F vor Jahren sogar mal angedroht "Nein" zu sagen, sollte er mir einen Antrag machen, wenn ich schwanger bin. Vielleicht bin ich doch "unnormal", aber ich hätte (wenn dann) gerne einen Antrag, weil man mich als Menschen heiraten möchte und nicht weil ich schwanger bin und man noch schnell heiraten muss. Ich habe schließlich nichts gegen das "nicht verheiratet" zu sein.
Oh weia, das war ein ganz schön langer Beitrag, aber das musste alles mal raus. Normalerweise heule ich Mr. F oder meiner besten Freundin damit die Ohren voll, wenn mal wieder ein charmanter Kommentar zu den Themen kam. Es tat gut, es mal niederzuschreiben.
Also, heiratet & bekommt Kinder oder auch nicht!
Macht es so, wie & wann es für euch passt ... und urteilt nicht über andere.
Peace! :D
17 Kommentare:
Haha wie beruhigend das zu lesen. In meinem Freundeskreis hat gerade die "Hochzeitswelle" angefangen. Sogar einen Freundin die nie Kinder will und frühere auch immer sagte sienwolle frühestens mit 35 heiraten hat vor zwei Jahren geheiratet. Sie war sogar die Erste! Noch läuft es langsam an aber ich habe das Gefühl, dass irgendwann der Moment kommt wo man als letzte übrig bleibt. Auch die Verwandten sagren immer: dann bist du als nächste dran. Als wäre es ein Ziel im Leben das man erreichen muss. Das irritiert mich doch sehr :-(. Naja ich haltenes wie du: jeder wie er will! Ohne jeden Zwang!
Ja, die Hochzeitswelle hat vor ca. 2 Jahren auch bei uns gestartet - zwar langsam, aber sicher. Ich finde Hochzeiten auch sehr schön und freue mich über jede Einladung (ich bin die, die in der Kirche immer heult).
Auch über Schwangerschaften und Babys im Freundes- und Bekanntenkreis freue ich mich sehr. Babys sind etwas wundervolles!
Ich habe auch keine Angst, dass ich die Letzte bin, die "übrig" bleibt. Wie du sagst, es ist ja kein Ziel, das man erreichen muss. Es gibt weitaus wichtigere Dinge im Leben und auch in einer Beziehung.
Mir stört einfach, dass andere Personen meinen, mich darauf ansprechen zu müssen. Wie gesagt, ich weiß, dass es nicht böse gemeint ist, aber da es sich mehrt, fängt es an zu nerven. Auch weil es so ein "Frauenthema" ist - bei Männern interessiert sich kein Schwein für Hochzeits- & Babypläne.
Meine Familie ist immerhin cool und dafür bin ich sehr dankbar! Da war damals eher das größere Gesprächsthema, dass ich bis 27 studiert habe. Aber das habe ich ja mittlerweile überstanden ;)
Danke für deinen Kommentar! :)
Lieben Gruß,
Anni
Welcome to my world :D
Wir sind jetzt beide 33 und seit 14 Jahren zusammen...ich glaube, die Fragerei hat schon vor 10 Jahren begonnen und sie hört nicht auf. Die Blicke, das Nachhorchen,..es nervt! Wir haben lange studiert und möchten jetzt einfach unser Leben zu zweit genießen, arbeiten, gemeinsam in den Urlaub fahren...
Danke für diesen Post!
Also bei mir im Freundeskreis gibt es gerade die erste Scheidung. :)
Liebe Anni,
auch wenn es nicht ganz zu diesem Post hat freue ich mich riesig, dass du wieder bloggst. Deinen Blog lese ich gefühlt schon ewig, seit 2009 und ich freue mich total, wieder etwas von dir zu lesen :) Ich sitzte gerade grinsend auf der Couch :D
Für mich ist heiraten nicht das non-plus-ultra. Ich freue mich, wenn ich mit der Uni durch bin und erstmal ein paar Jahre arbeiten kann und so leben, wie ich mir das vorstelle. Meine Kolleginnen würden am liebsten alle heiraten und Kinder bekommen, vorzugsweise vor 30..
Liebe Grüße :)
@ Strawberrymouse - gern geschehen! :) Und schön zu hören, dass man nicht alleine mit dem "Problem" ist. Ich finde ganz ehrlich, dass es eigentlich auch niemanden was angeht. Klar, ist man mal neugierig, aber man sollte sich trotzdem überlegen, was man anspricht (und wie und ob es einem überhaupt zusteht, was zu sagen!).
@ Heli - haha, siehste! Auch nicht schlecht - DAS kann mir zumindest nicht passieren :D Heiraten schützt halt auch nicht vor dem Ende einer Beziehung. Da lebe ich lieber weiterhin glücklich "in Sünde" mit Mr. F.
@ Ann-Kristin - und ich sitze gerade grinsend auf der Couch wegen deines lieben Kommentars! :) Schön, dass du mal wieder vorbei geschaut hast. Früher dachte ich auch, dass ich bis 30 verheiratet und Mama bin, aber je älter ich wurde, desto wichtiger wurden andere Dinge. Oder die Prioritätenliste hat sich verschoben. Ich wollte nach dem Studium auch erstmal arbeiten. Dir viel Glück und Erfolg für deinen Weg - du wirst das schon ganz richtig machen! :)
Lieben Gruß an euch drei :)
Anni
Hallo Anni, toller Post. Ich möchte in meinem Leben auch keine Kinder haben und einen Ehemann brauche ich auch nicht. Mit 23 Jahren werde ich bei diesem Thema zum Glück noch nicht so bedrängt.
Liebe Grüße
Nancy ;-)
Hallo Anni, schade dass deine Arbeitskolleginnen so aufdringlich sind. Für mich ein absolutes no-go. Bei mir an der Arbeit ist alles sehr entspannt... im letzten Jahr sind drei Babys geboren worden und ich weiß gar nicht ob die Paare verheiratet sind. Das interessiert bei uns einfach niemanden und da fragt auch keiner nach. Ich bin jetzt bald dreißig und seit 11 Jahren mit meinem Freund zusammen und wurde noch nie nach Hochzeit oder Babies gefragt. Auch unsere Familien sind da sehr entspannt. Mit 20 habe ich eine Hichzeit noch verklärt und romantisch gesehen (da entscheidet sich jemand sein Leben mit dir zu verbringen und liebt dich so sehr etc.) In den 11 Jahren meiner Beziehung habe ich leider genauso viele Scheidungen wie Hochzeiten miterlebt. Vieleicht sollte man das Hochzeitsversprechen zeitlich begrenzen: Ich werde die nächsten fünf Jahre meines Lebens mit dir verbringen oder so ;-) Meine wilde Ehe hält schon viel länger als so manche offizielle Ehe :-) Und inzwischen frage ich mich auch was mir, meinem Freund und unserer gemeinsamen Liebe zueinander eine Hochzeit eigentlich bringen soll?? Wir müssen unsere Liebe und unser Glück nicht nach außen hin beweisen und bezeugen. Und dafür auch noch sehr viel Geld ausgeben ;-)Deshalb ist für mich Hochzeit kein Thema mehr... und meine Kinder werden in wilder Ehe geboren. Irgendwie passt die wilde Ehe auch viel besser zu unserer freien und wilden Mentalität und unserem unangepassten Verhalten in dieser genormten Gesellschaft. Also, lasst euch von den blöden Kommentaren der anderen nicht unterkriegen und geht euren eigenen Weg! LG Judith
Ein schöner Beitrag, den ich sehr passend finde. Ich bin ja nun auch 29 und durfte mir derartige Fragen öfter anhören. Super nervig. Ich möchte keine Kinder und ich fühle mich auch nicht unter Druck gesetzt in dem Sinne, dass ich etwas zu erfüllen habe, was ich eigentlich nicht möchte. Aber diese Kommentare gehen mir schon sehr auf den Zeiger. Ich sehe es da wie Du: Jeder, wie er möchte. Und nicht diese unausgesprochenen gesellschaftlichen Zwänge, dass man irgendwas zu tun oder zu lassen hat, nur weil man jetzt das Alter dazu habe.
@ Nancy - mit 23 hast du ja auch noch Zeit, da hören die Mensche in deinem Umfeld anscheinen noch nicht so deine Uhr ticken ;-) und weißt du, ob du Kinder haben willst oder einen Ehemann oder beides auch nicht, ist nur deine Sache. Selbst wenn du dich mit 35 umentscheiden solltest, ist das ok. Aber wenn nicht dann auch. Do as you wish and be happy! :)
@ Judith - aufdringlich klingt so negativ. Meine Kolleginnen sind sonst super und ich bin sehr dankbar für unser gutes Verhältnis - sie sind nur manchmal etwas neugierig und die eine Kollegin ist etwas strange. Aber generell sind sie toll, sie haben nur vielleicht manchmal andere Prioritäten oder Interessen.
Was das Heiraten angeht, sehe ich es doch sehr romantisch, aber die Hochzeit an sich sollte eben nicht überkandidelt sein. Und ich finde es eben nicht schlimm, NICHT verheiratet zu sein. Besser so als aus den falschen Gründen zu heiraten und sich nach ein paar Ehejahren mit einer Scheidung rumärgern zu müssen.
Kinder in wilder Ehe finde ich auch super! Das wichtigste für Kinder ist eh, dass sie geliebt werden und gewollt sind. :)
Danke für deinen tollen und ausführlichen Kommentar!
@ Ginni - dann geht's dir wie mir. Ganz schön schlimm, dass das ein allgemeines "Problem" zu sein scheint, wenn frau in das Alter kommt und keine Anstalten macht zu heiraten oder Kinder in die Welt zu setzen. Jeder muss das für sich selbst entscheiden: Dann ist es ok, ob man mit 20, 25, 30, 35 oder gar keine Kinder bekommen möchte. Wenn man mit 25 keine will und es sich mit 35 anders überlegt - ist das auch ok.
Ich finde eure Kommentare toll - Danke! Ich hatte ein bisschen "Angst" den Blogpost zu veröffentlichen. Ich wollte niemandem auf die Füße treten, aber es tat einfach so gut, es einfach mal nieder zu schreiben :)
Habt einen tollen Abend!
Anni :)
@ Judith: das ist auch eine tolle Idee, mit der zeitlichen Begrenzung, meine ich. Ich nehme Versprechen ernst, gerade, wenn es um "große Dinge" geht und ich kann einfach nicht versprechen, dass ich jemanden bis an mein Lebensende lieben werde.
Bei uns ist das ja auch so. Wenn ich mich so umgucke, dann wird oft nach 1, 2 Jahren geheiratet. Grundsätzlich kann das ja auch jeder machen wie er möchte ;), mich ärgert nur manchmal, dassm im Falle eines Falles, wir nicht genauso abgesichert sind, obwohl ich mich nach so langer Zeit deutlich "verheirateter" fühle^^.
Hallo,
ich musste so schnmunzln, als ich deinen Beitrag gelesen habe. Ich bin verheiratet und baue gerade ein Haus mit meinem Mann- für 2 Personen. Wir sind uns beide einig, dass wir weder jetz noch in Zukunft Kinder wollen. Wir mögen unser Leben zu zweit und haben ein wundervolles Patenkind.
Jetz hatten wir auf der Arbeit mal wieder eine "Diskussionsrunde" wer wohl als Nächste dran sei. Plötzlich sagte meine Kollegin (die sogar eine Freundin ist): "Du scheidest ja aus, du hasst ja Kinder". Ich bin fast vom Stuhl gefallen bei der Aussage. Nur weil ich keine Kinder in diese Welt setzen möchte, hasse ich sie ja nicht.
Daher kann ich ganz gut nachvollziehen, dass dir das Ganze gehörig auf die Nerven geht.
PS: Mein Mann und ich haben übrigen ganz alleine geheiratet. Wir dachten wir heiraten ja schließlich nur für uns und nicht für die anderen Leute. Nachdem wir uns dann aber von der Familie eine ganze Zeit lang anhören durften, was wir doch für egoistische Menschen seinen, haben wir im Jahr danach eine kirchliche Hochzeit mit der Familie veranstaltet. Seither weiß ich, dass ich nie wieder etwas machen werde, nur um anderen einen "Gefallen" zu tun. Unsere standesamtliche Trauung war so schön, die Kirchliche eigentlich nur eine Eventveranstaltung für die Familie.
Viele Grüße
@ Strawberry Mouse - neben der fehlenden Absicherung, nervt mich auch manchmal das fehlende Ansehen einer Beziehung ohne Trauschein. Mr. F und ich sind letztes Jahr im August in den Urlaub gefahren ... gab auch "nette" Kommentare, weil das ja in den Sommerferien war und da eigentlich nur Kollegen mit Kindern Urlaub nehmen "dürfen". Als ich meinte, dass Mr. F an der Uni angestellt ist und wir im Sommer auch nur in den Semesterferien in den Urlaub können, wurde mir entgegen geschleudert:"Ihr seid nicht verheiratet!" - als wäre die Beziehung dadurch weniger wert. Da bin ich fast rückwärts aus den Latschen gekippt. Wir sind seit fast 9 Jahren zusammen und für uns würde eine Hochzeit sicher nichts ändern, was den "Ernst" unserer Beziehung angeht.
Wenn nach 1-2 Jahren schon geheiratet wird, frage ich mich meist, wie es dann nach 4-5 Jahren Ehe aussieht ... Am Anfang ist man ja meistens noch SUPER verknallt, aber ob das dann immer langfristig hält?!
@ Anonym - meine eine Bekannte hat im letzten Herbst ganz alleine mit ihrem Mann und heimlich geheiratet. Nicht mal ihre Eltern waren eingeweiht und anschließend sind sie ohne was zu sagen, in den Urlaub gedüst. Ein bisschen "beneidet", habe ich sie ja schon, um diese "coole" Hochzeit. Ich kann euren Weg daher auch gut nachvollziehen und ich finde ihn ganz & gar nicht egoistisch! Es war schließelich EURE Hochzeit! Schade, dass die kirchliche Trauung dann für euch genau das war, was ihr eben nicht wolltet :(
Ja, solche Trugschlüsse zu Kindern und zum Kinderkriegen sind auch sehr charmant. Da fragt man sich, ob die anderen wirklich so von einem denken. :-/ Ich hoffe, du konntest das mit deiner Kollegin & Freundin klären. Solche Sachen werden leider auch viel zu schnell und unbedacht gesagt, dabei können sie auch sehr verletzen. Sie meinte es aber sicher nicht so harsch wie es geklungen haben muss.
Habt einen guten Tag und einen schönen Start ins Wochenende!
Lieben Gruß,
Anni :)
Liebe Anni!
Ein toller Artikel! Bei mir fragt komischerweise mit meinen 34 keiner wann's denn soweit ist... vielleicht auch weil das hier in NL auch etwas entspannter ist und weil einige davon ausgehen, dass ich eben keine Kinder kriegen werden... vielleicht werde ich ja genau die noch überraschen.
Was mir stark auffällt ist der große Kontrast zwischen NL und D was das Heiraten betrifft. Ich kenne sooooo viele Paare die erst Kinder kriegen und dann entweder nur ihre Partnerschaft anmelden (also nicht heiraten), gar nicht mehr heiraten oder erst heiraten wenn die Kinder älter sind. Ich glaube da ist Deutschland ersten noch sehr viel konservativer und gleichzeitig ist das System einfach anderes eingerichtet. In Deutschland verheiratet Paare einfach steuerlich krass doll positiv diskriminiert. Das gehört in meinen Augen endlich mal abgeschafft, aber da wird sich kaum eine Partei ran trauen.
Tja und was diese Fragerei betrifft, einfach nen guten Konterspruch ausdenken und von sich ablenken und vielleicht auf die FragerIn fokussen: wann kommt denn bei Euch endlich das 2.? oder so etwas...
Liefs, deine Liv
Liebe Liv,
vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar. Den Eindruck, dass Deutschland da noch um einiges konservativer ist, habe ich auch. Auch innerhalb Deutschlands gibt es da Unterschiede. In Großstädten wie Berlin ist das auch eher weniger Thema, aber ich wohne in einem eher ländlichen Teil in Süd-Westdeutschland. In Westdeutschland ist die Einstellung auch noch mal konservativer als in Ostdeutschland (eher geografisch gesehen, aber auch historisch geprägt).
Eingetragene Partnerschaften gibt es hier auch, aber ich glaube, die haben gegenüber Ehen auch noch Nachteile. So genau habe ich mich mit dem Thema aber noch nicht auseinander gesetzt. Wenn man aus Prinzip nicht heiraten möchte, aber sich dennoch nach sozialer Sicherheit sehnt, könnte das allerdings eine Option sein.
Wenn du dein Umfeld noch überraschen solltest, bin ich mir aber sicher, dass sich alle freuen würden. Aber mache es so, wie es für dich gut ist :) ich habe mir auch schon Kontersprüche ausgedacht, aber das gibt dem ganzen nur noch mehr Gewicht, oder?
Lieben Gruß,
Anni :)
Noch kurz zu den Kontersprüchen.. manchmal kann man mit einem Witz auch gezielt von seiner Situation ablenken und die Aufmerksamkeit auf den Fragesteller verschieben. Mit Witz und Charme kommt das ganze dann auch nicht so schwer rüber. Jetzt fällt mir da spontan natürlich nichts ein.. Darn ;)
Liefs, deine Liv!
Ja! JAAAAA! Damit triffst Du ja genau meinen Nerv. Ist das nicht schrecklich?! Bei mir fing es auch so mit 30 mit den ewigen Fragen und Sticheleien an, teilweise auch echt taktlos und unverschämt. Jetzt hört es langsam wieder etwas auf - wahrscheinlich, weil ich mittlerweile 37 bin und die Leute denken, dass der Zug abgefahren ist. ;-) Allerdings haben wir ein befreundetes Ehepaar, das wirklich bei jedem Treffen mit aufgeregten Gesichtern nachfragt, ob es denn jetzt endlich "etwas Neues" gibt - als wäre unsere Partnerschaft nichts wert ohne Trauschein. Ich frage mich, was sich für die zwei verändern würde, wenn wir verheiratet wären. Das kann denen doch ganz egal sein?!
Für mich war heiraten auch nie wichtig. Und schon gar nicht ist es für mich "der schönste Tag im Leben" - klar möchte ich einen schönen Tag draus machen, aber ich freue mich auch jeden anderen Tag über meinen Mann. Der Hochzeitstag ist dann eben nur das Datum, an dem man dann auch offiziell "Mein Mann" sagen darf. ;-) Am liebsten würde ich auch nur zu zweit heiraten, aber das kann ich der Familie meines Mannes nicht antun...deswegen heiraten wir dieses Jahr im kleinstmöglichen Kreis. Und ICH habe den Antrag gemacht. Und was glaubst Du war die erste Frage meiner Mutter, als sie von der geplanten Trauung erfuhr? Na klar...: "Bist Du etwa schwanger?"
Es hört wohl doch nie auf... ;-)
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