1) Konstanz! Konstanz! Konstanz!Nicht umsonst gibt es eine Hautkrankheit die von zu vielen Kosmetikprodukten und zu häufigem Wechseln der Produkte herrührt. Das ganze nennt sich
Periorale Dermatitis (kurz: POD) und Heilung erfährt man durch das Weglassen aller Kosmetikprodukte. Damit es gar nicht erst so weit kommt, heißt es: Konstanz! Wenn man eine Creme oder andere Pflege gut verträgt, sollte man auch dabei bleiben und nicht trotzdem ständig etwas neues probieren, weil es ja noch besser sein könnte. Ich freue mich mittlerweile förmlich, wenn
"meine" Creme leer ist und ich sie ohne langes Nachdenken einfach nachkaufen kann - Nerd :D
2) Nicht übertreiben mit der PflegeViel hilft viel, ist bei so einigen auch bei der Hautpflege das Motto. Zuviel ist aber auch nicht gut. Als ich anfing, meine Nachtcreme wegzulassen, war ich auch erstmal skeptisch. Ein Großteil der Kosmetikindustrie predigt ja schließlich etwas anderes. Doch dann habe ich mir meinem Papa angeschaut. Er benutzt so gut wie keine Creme - ab und zu einen Lippenpflegestift, im Sommer und beim Skifahren etwas Sonnenmilch, aber meistens auch nur unter Zwang von mir oder früher von meiner Mama. Er schimpft dann auch immer laut über das klebrige Gefühl - sonst cremt er sein Gesicht nicht ein. Klar, er hat Falten, aber er ist 68 Jahre alt und da darf man Falten haben ;) andere Leute in seinem Alter haben auch nicht weniger Falten obwohl sie cremen. Lange Rede, kurzer Sinn: man braucht keine 10 verschiedenen Cremeprodukte, Seren, Fluids, Öle, mit 18 schon Anti-Aging-Cremes, usw. ... eine simple Creme, im Winter vielleicht etwas reichhaltiger und die Haut ist glücklich. Und Nachtcreme wird eh überbewertet ;) die Haut muss auch in der Lage sein sich selbst zu versorgen und Fette sowie notwendige Lipide herzustellen - nimmt man ihr diese Aufgaben mit Cremes ab, verlernt sie das. Also: nicht
überpflegen!
3) Zu intensive Reinigung vermeidenDem oberen Punkt sehr ähnlich, aber so wichtig, dass ich es getrennt betrachten möchte. Auch bei der Reinigung hilft viel nicht unbedingt sehr viel. Abends sein Gesicht abzuschminken ist sehr wichtig (siehe Punkt 6), aber man sollte es trotzdem nicht übertreiben mit der Reinigung. Die Haut hat einen natürlichen Säureschutzmantel, der sie schützt. Reinigt man die Haut nun (mehrfach) täglich mit aggresiven Waschcremes, -schäumen und intensiven Peelings, wird dieser Säureschutzmantel verletzt - die Haut ist dann zwar "porentief" rein, aber auch sehr strapaziert und empfindlich. Die Haut reagiert mit "verhornen" darauf und man rückt ihr folglich mit noch intensiveren Peelings zu leibe, damit sie wieder weich wird - ein Teufelskreis. Eine einzige Waschcreme, Reinigunsmilch
oder Waschemulsion reicht vollkommen aus. Ich persönlich wasche mein Gesicht morgens ausschließlich mit Wasser und benutze nur abends ein Reinigunsprodukt (z. Zt. die
weiße Lavaerde von Logona). Peelings sollte man so weit wie möglich vermeiden und höchstens 1x in der Woche ein mildes Peeling benutzen, wenn man gar nicht darauf verzichten mag - im Sommer sogar seltener, da Peelings die hauteigene Sonnenschutzwirkung herabsetzen können.
4) Hände aus dem Gesicht!Für mich sehr schwer. Ich bin ein Tastmensch und muss eh immer alles anfassen (für mich sind die Schilder "Bitte nicht anfassen!" in den Porzellangeschäften), da fasse ich mir auch selbst ständig ins Gesicht. Aber es bringt wirklich was, wenn man es nicht tut! Eine zeitlang habe ich versucht darauf zu achten und es konsequent zu unterbinden - dadurch ist es besser geworden und auch meine Haut sah nach einiger Zeit besser aus. Heute fasse ich mir zwar immer noch hin und wieder ins Gesicht, aber lange nicht mehr so häufig wie früher. Denkt immmer daran, was man über den Tag verteilt alles anfässt und wieviel Schmutz und Bakterien da zusammenkommen (Haltestangen im Bus, Türklinken auf der Arbeit, Einkaufswägen im Supermarkt, ...) - ich bin zwar kein Hygienefreak und finde Handdesinfektionsmittel überbewertet, möchte all diesen Dreck und die Bakterien aber trotzdem nicht an meiner Gesichtshaut haben.
5) Flüssiges Make-Up ist Gift ;)... zumindest für unreine Haut! Als ich noch ziemlich schlechte Haut hatte, habe ich täglich Flüssig-Make-Up benutzt - einfach um meine Pickel zu verstecken, weil ich mich wirklich unwohl und unansehnlich gefühlt habe. Nur wenn meine Haut abgedeckt war, bin ich rausgegangen. Ich habe damals zuerst das
Anti-Pickel Clearface Make-Up von Manhattan benutzt und später ein antibakterielles Camouflage Make-Up aus der Apotheke (ich glaube, es war von
DermaColor: die Dose war jedenfalls weiss und der Deckel türkis). Trotzdem kamen fast täglich neue Pickel hinzu und meine Haut war mit dem Make-Up immer sehr fettig - habe ich am Wochenende mal kein Make-Up benutzt, bekam ich keine neuen Pickel und ich begann den Zusammenhang zwischen Pickeln und Make-Up herzustellen. Fortan benutzte ich das
Clearface Puder von Manhattan und obwohl es mich anfangs wirklich Überwindung gekostet hat, so rauszugehen, weil ein Puder doch nicht so viel abdeckt wie ein flüssiges Make-Up, merkte ich schnell, dass es meiner Haut gut tat. Ich hatte nicht mehr täglich neue Pickel und die vorhandenen Pickel heilten gefühlt auch schneller ab. Außerdem sah die Haut mit Puder natürlicher aus und nicht so "zugespachtelt".
Als ich anfing, meine Kosmetik auf Naturkosmetik umzustellen, stieg ich auf die Kompaktpuder von alverde um. Wenn man mit eher ungleichmäßiger Haut gesegnet ist, kann man eine höhere Deckkraft des Puders erreichen, wenn man es mit einer Puderquaste aufträgt. Mit dem Pinsel ist die Deckkraft eher leichter. Egal ob Puderquaste oder Pinsel - es ist wichtig, diese regelmäßig ca. 1x die Woche mit einem milden Shampoo zu waschen. Ansonsten sammeln und vermehren sich die Bakterien darin exponentiell und noch mehr Unreinheiten können die Folge sein. Wenn man unter wirklich schlimmen Pickeln leidet, würde ich sogar raten, dass man mehrere Puderquasten hat und täglich wechselt - waschen kann man diese dann gesammelt.
Mittlerweile nehme ich die
Mineral Foundation von Andrea Biedermann. Es ist ein Puder-Make-Up und ich liebe es! Super Deckkraft und leicht wie ein Puder - auf Wunsch habe ich die micafreie Version, weil ich Mica im Verdacht habe, mir ein unruhiges Hautbild zu bescheren. Und tatsächlich ist meine Haut ebenmäßiger geworden seit ich die Mineral Foundation ohne Mica benutze.
6) AA - Abends AbschminkenFür mich persönlich selbstverständlich - schon meine Mama predigte mir in frühen Teenagerzeiten, wie wichtig es ist, sich immer abzuschminken. Da sie es mir nicht nur predigte, sondern auch selbst praktizierte und mir somit vorlebte, gehörte abschminken für mich von anfang an dazu. Zudem fand ich die Vorstellung von Make-Up auf meinem Kopfkissen eklig und der Mythos, dass getuschte Wimpern beim Schlafen abbrechen, machte mir Angst. Aber abschminken ist nicht nur deswegen wichtig - die Haut muss nachts atmen, schminkt man sich nicht ab, bleiben die Poren verstopft und Bakterien können sich auf der Haut ungehindert vermehren und Unreinheiten hervorrufen. Damit es nicht soweit kommt: Abschminken!
7) Mein Notfallplan bei leichter Akne (anno 2005-2007 und 2009-2011)Bei schlimmer Akne würde ich auf jeden Fall immer zum Hautarzt gehen!
Obwohl ich viele Unreinheiten hatte, bin ich mir nicht sicher, ob man es schon als "Akne" bezeichnen konnte. Als ich in Amerika war, las ich dann in einer Zeitschrift von dem Geheimplan gegen Pickel und lebte danach. Es war das erste Mal, dass Anti-Pickelsachen wirklich halfen - Konstanz ist auch hier das Stichwort. Der Plan sah vor, dass man sein Gesicht morgens mit einem milden Peeling mit Salicylic Acid (Salicylsäure) und abends mit einem milden Waschgel mit Benzoylperoxid wäscht. In Amerika gab es solche Produkte von Neutrogena in der Drogerie - in Deutschland ist Benzoylperoxid apothekenpflichtig. Ich habe gerade auf der Neutrogena US-Homepage nachgesehen und meine Produkte gibt es in den USA noch - ich habe morgens den
Blackhead Eliminating Daily Scrub (mit 2% Salicylic Acid) und abends die
Clear Pore Cleanser/Mask (mit 3,5% Benzoyl Peroxide) als Waschcreme benutzt. Zusätzlich hatte ich eine Creme mit Salicylsäure, ebenfalls von Neutrogena:
Rapid Clear Acne Defense Face Lotion. Die äquivalente Creme in Deutschland fand ich bei weitem nicht so gut und sehr klebrig. Zurück in Deutschland nutzte ich die
Normaderm Tages- und Nachtcreme von Vichy. Von der der Clear Pore Cleanser/Mask von Neutrogena nahm ich mir 7 Tuben mit nach Deutschland, da sie mein "heiliger Gral" war - ich habe alle Tuben restlos aufgebraucht. Das war vor meiner Naturkosmetikzeit, ich kann daher keine Naturkosmetikprodukte nennen, die bei mir gegen wirklich schlimme Pickel geholfen haben. Wichtig ist aber auch hier: Konstanz! Eine unreine Haut ist gleichzeitig sehr empfindlich und nimmt einem häufiges Wechseln der Kosmetikprodukte übel!
Eine weitere Theorie ist, dass fettige, zu Unreinheiten neigende Haut, mit ihren eigenen Mitteln geschlagen werden soll: Fett gegen Fett. Im Klartext bedeutet dass, dass man eine reichhaltige Pflege benutzen soll und eine ganz milde Waschlotion, damit die Haut selbst nicht so viel Fett und Talg produzieren muss. Viele Antipickelprodukte trocknen nämlich die Haut extrem aus, so dass die Haut als Schutzmechanismus nur noch mehr nachfettet. Nach diesem Prinzip funktioniert z. B.
das Gesichtsöl von Dr. Hauschka - ich habe es zwar nicht in meiner Pickelhochphase verwendet, aber später als ich immer noch ab und zu Unreinheiten hatte, hat es mein Hautbild ungemein verbessert. Ein zusätzliches Kriterium war bei mir das Gesichtswasser - 2008 hatte ich häufig ziemliche fiese "Böller", v. a. auch am Hals, die sogar richtig weh taten. Daraufhin fing ich an, abends nach dem Abschminken ein Gesichtswasser zu benutzen und auch noch die letzten Make-Up-Reste zu entfernen. Dadurch ist meine Haut wieder ein bisschen besser geworden. Das Gesichtswasser an sich ist nicht ausschlaggebend solange man überhaupt eins nutzt, ich habe schon so ziemlich jedes Gesichtswasser aus den Sortimenten von alverde und Alterra durchprobiert und auch noch einige andere. Der einzige Unterschied war, dass manche mehr, manche weniger und einige gar nicht gebrannt haben - die Anti-Pickel-Wirkung war bei allen gleichermaßen vorhanden. Es muss also nicht unbedingt ein aggressives Gesichtswasser gegen unreine Haut sein.
Als kleine Geheimwaffe gegen einen Pickel verwende ich mittlerweile sehr gerne den Teebaumölmix
"Pickel Break" von Diaderma oder den
Anti-Pickel-Tupfer mit Bio-Minze von Logona. Zum Abdecken der Pickel ist mein momentaner Favorit der
Abdeckstift mit Teebaumöl von alverde. Als Intesivmaske gegen Unreinheiten finde ich die
Heilerde 2 hautfein von Luvos gut, die man selbst anrühren kann.
8) ErnährungEs ist zwar nicht die Schokolade allein, die Pickel verursacht, aber sie verkörpert den Ernährungsstil, der Hautprobleme hervorrufen kann. So wie man selbst nicht fit ist und bspw. anfälliger für Krankheiten ist, wenn man sich nicht gesund ernährt, leidet auch die Haut unter ungesundem, einseitigem Essen. Wenn man sich also gesund und ausgewogen ernährt, kann auch die Schokolade der Haut nichts anhaben. Du bist nicht nur, was du isst - nein, deine Haut spiegelt das auch nach außen wider. Omega-3 Fettsäuren und frisches Gemüse tun der Haut besonders gut - ansonsten ist das auch sehr individuell. Leute mit einer Lactoseintoleranz können bspw. mit Pickeln auf Milchprodukte reagieren. Bei
"EatSmarter" findet man die
"10 besten Lebensmittel für schöne Haut": Pumpernickel, Walnuss, Sonnenblumenöl, Dinkel, Möhren, fettarmes Fleisch, Buttermilch, Kiwi, Merretich und Mineralwasser. Ebenso wichtig ist demnach das Trinken - am besten Wasser! Trinken, trinken, trinken - unser Körper besteht durchschnittlich zu 65% aus Wasser und wenn wir nicht genug trinken, wird die Haut fahl, trocken und übertrieben gesagt "runzlig". Trinkt man viel, ist auch die Haut praller und glatter - denkt an die vertrocknete Rosine im Vergleich zur prallen, saftigen Weinbeere.
9) Inhaltsstoffe kontrollierenUnd damit meine ich jetzt nicht unbedingt, dass man nur super natürliche und ökologisch wertvolle Inhaltsstoffe in seinen Cremes haben muss. Es gibt Leute, die vertragen keine ätherischen Öle, andere keine Duftstoffe, keinen Alkohol oder keine Konservierungsstoffe. Man sollte demnach darauf achten, dass man die Inhaltsstoffe in seiner Creme gut verträgt - wenn man Mandelöl nicht verträgt, sollte man Cremes und Reinigungsprodukte mit Mandelöl meiden. Falls man das nicht weiß, kann man dennoch achtsam sein. Wenn man z. B. Ausschlag von einer Creme bekommt, kann man die Inhaltsstoffe mit denen einer Creme vergleichen, die man gut verträgt und so die allergieauslösenden Stoffe eingrenzen. Und damit wären wir wieder bei Punkt 1) - wenn man eine Creme gut verträgt und die Haut damit gut aussieht, sollte man dabei bleiben und sich über die Einfachheit der eigenen Gesichtspflege freuen :) In der Regel würde ich raten, eine Creme mit relativ wenigen Inhaltsstoffen zu benutzen - so ist die Chance größer, dass man alle Inhaltsstoffe verträgt oder auch ausschließen kann, was der eigenen Haut nicht so gut bekommt. Es ist wie bei den Lebensmitteln: je weniger Inhaltsstoffe, desto natürlicher und gesünder.
10) Don't Panic!JEDER hat auch mal hauttechnisch schlechte Tage oder gar eine schlechte Woche. Obwohl ich meine Haut mittlerweile als ziemlich schön empfinde, habe auch ich ab und zu einen Pickel oder ein paar mehrere oder bekomme trockene Stellen oder Rötungen. Besonders 1x im Monat für ca. 1 Woche - die Damen können das sicher nachempfinden. Deswegen geht aber noch lange nicht die Welt unter ;) ich habe meine kleinen Geheimmittelchen, die die Pickel schneller zum Abheilen bringen und mit einem antibakteriellen Abdeckstift kann man sie auch spielend leicht abdecken. Stress, den man sich selbst wegen unreiner Haut macht, ist kontraproduktiv und Pickel ausdrücken ist ebenso kontraproduktiv. Versucht man einen Pickel auszudrucken, hat man im "besten" Fall eine große rote, geschwollene Beule, die schlimmer aussieht als der kleine Pickel zuvor und im "schlimmsten" Fall können sogar Narben zurückbleiben. Also: schön ruhig bleiben und darauf vertrauen, das auch wieder schönere Hautzeiten kommen :)
Ich hoffe, das war hilfreich!
Fragen beantworte ich gerne in den Kommentaren und freue mich natürlich auch über weitere Anregungen und Geheimtipps für schöne Haut!